Zell am See, 19.04.2023
Ich würde übertrieben zu behaupten, es war schwierig.Aber ich hatte ja meine Phasen, da gleichzeitig bei mit im Allgemeinen dieses Jahr zu viele Sachen auf Einmal laufen und wie ein fast stürmischen Fluss ins Tal gleiten. Mental und körperlich bin ich in der Richtung der Überforderung.
Eine Krise im Leben - die meistens auf eine oder mehrere Beziehungen sich bezieht, denn das Leben ausschließlich durch unsere Beziehungen läuft und definiert wird, egal ob Chef, Eltern, Situationen, Freunde, Kollegen, Geschäfts- oder Lebenspartner, Klienten usw - kommt nie alleine und manchmal stecken wir mittendrin und merken nicht Mal, dass diese eine nicht gerade gewöhnliche Lebenslage ist. Wir leben manchmal in toxische Beziehungen und nehmen es nicht wahr, weil wir immer wieder eine Chance und noch eine und noch eine Change geben wollen. Dann kracht es irgendwo, irgendwas: die eigene Seele zuerst, dann der Körper, der nicht mehr mitspielt.
Die Idee dieser Vernissage kam mir durch ein Gespräch mit einem Kerl, der mir im Sommer 2018 der Mond und alle Sternen auf dem Himmel versprach. Ich erfuhr dann über eine Vernissage im 3. Stock der Gemeinde Zell am See, es war im Mai 2019. Da kannte ich die Barbara Fink lernen, die organisatorisch vor Ort war und ich fragte sie, wie könnte ich mich für so eine Veranstaltung bewerben. Ich bekam von ihr die Visitenkarte und die Gedanke war, ich hatte jetzt ein Tor zum öffnen im Schoß bekommen.
Ende Juni 2019 kontaktierte ich Barbara per E-Mail und nach einige E-Mails war es fest, der Programm für 2020 schließ drei Künstler ein, einer davon durfte ich sein.
Mitte März 2020 war uns allen klar, dass durch die Corona-Weltkrise alles in stand-by-modus verschoben wird. Alles erstarrte. Mitte März 2020 konnte ich aufgrund eines Skiunfalles mich fast kaum bewegen, ich war aber stur genug, um jeden Tag die 48 Treppen des Hauses wo ich damals wohnte, runter und auf auf mich zu nehmen, denn ich wohnte im 3. Stock ohne Aufzug und ich war auch arbeits- und freundelos in Zell am See.
Lange Rede, kurzer Sinn.
2023 ist sicherlich die beste Zeit für meine Vernissage, denn alles geschieht, so wie ich mir schon in 2018-2019 wünschte. Als bei mir die Anzahl der Zeichnungen in die Höhe ging hatte ich das Bedürfnis raus in der Öffentlichkeit mit der Geschichte zu gehen. Ich sah die Bilder als reine Inspiration für viele Menschen, die nicht mehr wissen, wohin mit ihrem Leben. INSPIRATION war der Ziel. Die Bilder, die den ganzen Prozess des Ich-Verlustes und der Heilung beschreiben würden in einem Gesundheitszentrum passen. Wo Menschen Unterstützung suchen. Dass 2023 mir diesen Wunsch, diese Visualisierung zur Manifestierung bringt ist eine neue Wundergeschichte meines Lebens. Diese Vernissage in der Gemeinde ist "nur" eine Krönung, aber circa 50 Bilder schmücken das Therapiezentrum der Tauernklinikum in Zell am See - was kann ich mir mehr wünschen? Natürlich geht die Wunschliste eines Menschen fast nie zu Ende, gebe ich zu - aber das ist eine andere Geschichte.
Zusammen mit Barbara habe ich die Vernissage und die 6-Wochen-Dauerausstellung in den letzten zwei und halb Monate Schritt mit Schritt vorbereitet. Ich werde nicht in Detail gehen, nur kurz zu die Rahmenbedingungen, die für ein erstes Projekt nicht gerade freundlich sind, aber Platz für Verbesserungen gibt es immer:
# der Zugang in der Gemeinde ist zeitlich bedingt;
# der Ausstellungssaal ist natürlich keine Galerie, aber die Holzwände des alten Schloßes vermitteln eine sehr schöne Stimmung und Wärme;
# das Aufhängen der Bilder ist durch die festen Löchern in den Wänden eine sehr mühselige und strapazierbare Angelegenheit, die meine Nerven, die körperliche Kraft und die Finger überstrapaziert haben - total unfreundliches Konzept - wobei ich am Ende, ein Tag vor der Vernissage doch eine bessere Idee dafür fand und für drei Bilder sogar einsetzen konnte, aleluja!!
11.04.2023 - ich transportierte die Bilder zu Barbara in die Bücherei, wo sie mir Platz anbot, weil Zuhause mir schwieriger war; Zeitaufwand circa 1,5 Stunden.
12.04.2023 - ich ging zu Barbara und verteilte alle 26 Bilder überall, so dass ich die Reihenfolge, die die Geschichte vermitteln sollte, hinkriegte. Es dauerte ca. eine Stunde.
13.04.2023 - ich und Barbara transportieren zu Fuß die Bilder im 3. Stock der Gemeinde - zwei Mal hin und her. Dort musste ich die Begrenzung der Darstellung durch die fixen Löchern feststellen und das brachte instant mein ganzes Konzept durcheinander. Ich war richtig nervös und frustriert, Barbara auch, weil ihr die Rahmenbedingungen schon bekannt waren und sie dagegen nichts tun konnte. Aber sie kannte mein Projekt nicht und hätte sich auch nicht vorstellen können, dass statt 25 Bilder, ich insgesamt 41 Bilder darstellen wollte - sonst wäre mein Ziel nicht richtig erreicht. Ich war selbst überrascht am Ende! Die neue Reihenfolge der Bilder umgedacht, die ersten 4 Bilder hängen. Zeitaufwand: etwa 3 Stunden.
14.04.2023 - ich verbrachte fast 3 Stunden mit der Montage de Bilder. 70% der Veranstaltung war erledigt. Zwei große Bilder auf Canvas (keine Originale) konnte ich leider wegen Regen nicht transferieren.
Montag, 17.04.2023 - wieder alleine, Regen machte kurze Pause und konnte die beide großen Bilder endlich raufbringen und ins Konzept einführen. Neue Idee, die mir das Aufhängen wesentlich erleichterte.
Dienstag, 18.04.023 - der Tag der Vernissage.
Wir konnten nur ab 15:30 den Saal für die Vernissage gestalten. Barbara war gerade dort, sie hat alles für die Gäste besorgt und transportiert - Getränke und Snacks. Ich hatte noch drei Bilder auf die Wände zu organisieren und dann die Staffeleien (wieder Mal Überraschungen und mehr Zeitaufwand nötig).
Um 17:15 waren wir mit alles fertig und gingen nach Hause (ich ins Büro), uns umzuziehen. Ab fix 18:30 durften wir wieder in der Gebäude der Gemeinde, die Eingangstür war automatisch für den Tag so eingestellt - freier Zugang zwischen 18:30 und 20:30.
18:30 - ich war vor Ort. Der Bürgermeister kam nach circa fünf Minuten und sofort danach kam auch Gerhard - mein Lebenspartner seit zwei Jahre und knapp zwei Monate - mit zwei schönen Sträuße Rosen - gelb und rot -, da ich ihn für Blumenarranjement bat, falls er etwas noch findet, so in der letzte Minute. Locker angezogen, mit alten Textilschuhe und lächelnd, gut gelaunt wie bei ihm in der Öffentlichkeit immer zu sehen ist.
Dann kam auch die Vize-Bürgermeisterin, der Diakon der katolischen Kirche, Johannes Dürlinger, der eine wichtige Rolle in meiner Geschichte und mein Anfang in Zell am See spielt, also von mir persönlich eingeladen - mit dem Pfarrer der evangelischen Kirche aus Zell am See (der einzige, der mit mir nicht im Kontakt kam, er hielt sich sehr zurück).
Langsam-langsam aber sicher und sehr in Flow war die Galerie knapp voll, genau wie ich mir erwünschte, etwa 27 Leute waren anwesend und so fühlte ich mich wirklich dankbar für alles!
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